Zinnkunde

Reines Zinn (Sn - vom lateinischen stannum) ist ein weiches, silbrig glänzendes Metall, dessen Schmelzpunkt bei ca. 232 ºC und der Siedepunkt bei ca. 2.260 ºC liegt.
Heute wird Zinn in vielfältiger Weise eingesetzt. Profiköche schätzen verzinnte Kupferpfannen- und Töpfe zur geschmacksneutralen Zubereitung von Speisen.
Fast in jedem Haushalt gibt es Backformen, Teekessel, Pfannen, Töpfe und Keksdosen aus verzinntem Stahlblech. Es begegnet uns auch in Form von Lötmaterial (Zinn-Kupfer- und Zinn-Silber-Legierungen) zum Beispiel für Trinkwasserleitungen, die bekanntlich hohe Anforderungen an die gesundheitliche Unbedenklichkeit und Korrosionsbeständigkeit stellen.
Auch auf die Konserven- und Getränkedosen aus Weißblech wollen wir heute, aus rein praktischen Gründen, kaum mehr verzichten. Zinn verleiht Orgelpfeifen ihren unnachahmlich reinen Ton und der harmonische Klang von Kirchenglocken entsteht erst durch ihren hohen Zinnanteil. Selbst in der Weltraumtechnik wird Zinn - legiert mit Titan - eingesetzt!
97% Zinn ist lebensmittelecht. Für Zinngegenstände des täglichen Gebrauchs ist die Reinheit entscheidend: Alle Gegenstände, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen können, wie zum Beispiel Teller, Schalen, Becher, Humpen, Pokale, Kannen oder Bestecke, müssen zum bedenkenlosen Gebrauch geeignet sein.



Geschichtlicher Hintergrund:


Den Menschen war Zinn schon in der Bronzezeit bekannt und es war ein unentbehrliches Metall zur Herstellung von Bronze. Bronze ist eine Legierung aus Kupfer und Zinn.
Zinn hat eine große kulturhistorische Bedeutung. In Grabstätten des Alten Ägypten und in anderen Teilen der Erde fand man Gerätschaften aus Zinn.
In der Zeit des Römischen Reiches wurden Zinngegenstände in ganz Europa verbreitet. Im Mittelalter waren Gerätschaften aus Zinn in Küche und Haus weit verbreitet und hoch geschätzt.
Die wichtigsten Zinnproduzenten der Welt: Kassiterit (Zinnstein) ist das wichtigste Zinnerz. Zu den größten Zinnproduzenten zählen Australien, Bolivien, Brasilien, Indonesien, Malaysia und Thailand. Kassiterit kommt auch in Deutschland und England (Cornwall) vor.